Schlagwort: Digitalisierungsstrategie

Schwerpunkte der kreisweiten Digitalisierungsstrategie stehen fest

Fünf Themenfelder nimmt die konkrete Umsetzung der kreisweiten Digitalisierungsstrategie in den Fokus: Verwaltung, Bildung, Mobilität, Wirtschaft sowie Innenstädte und Dorfzentren. Diese hat der Arbeitskreis unter Federführung der Kreisentwicklung sowie der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld in vergangenen fünf Monaten in mehreren Workshops als Schwerpunkte des ganzheitlichen Konzepts ausgearbeitet. In der Halbzeitkonferenz, zu der sich die Städte und Gemeinden sowie der Kreis Coesfeld jetzt in Senden trafen, wurden diese Themenschwerpunkte und die darin verfolgten Ziele verabschiedet.

Digitalisierungsstrategie vereint Pflicht und freiwillige Leistungen

„Dass wir nun ein solches Strategiedokument vorliegen haben, zeigt wie wertvoll und gewinnbringend die enge Zusammenarbeit zwischen den elf Städten und Gemeinden und dem Kreis Coesfeld ist“, erklärte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr zur Halbzeitkonferenz der Beteiligten in Senden. „Mit diesem Konzept verfügt der Kreis Coesfeld nicht nur als einer der ersten Kreise überhaupt über einen Fahrplan zur Digitalisierung, sondern vereint Pflicht und freiwillige Leistungen in einer umfassenden Strategie“, lobte Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves von der Universität Siegen, der den Arbeitskreis fachlich begleitet.

In der zweiten Hälfte des Entwicklungsprozesses werden bis zum Sommer 2020 die finale Strategie und mögliche Projekte zur Umsetzung innerhalb der fünf Schwerpunkte weiterentwickelt und identifiziert. Im Anschluss beginnt die konkrete Umsetzung – für die die Partner ein klares Ziel vor Augen haben: „Wir sehen die Digitalisierung als Werkzeug, um Dinge in vielen Lebensbereichen einfacher, schneller, komfortabler, umweltschonender und nachhaltiger zu machen. Der Mensch steht dabei immer im Mittelpunkt “, sagte Sendens Bürgermeister Sebastian Täger.

Kreisweite Digitalisierungsstrategie ist mit Kick-Off-Workshop gestartet

Der Prozess zur Entwicklung der kreisweiten Digitalisierungsstrategie hat begonnen: Die Vertreter der Städte und Gemeinden des Kreises Coesfeld sowie des Kreistags trafen sich jetzt im Ascheberger Rathaus zur Kick-Off-Veranstaltung und zum ersten gemeinsamen Workshop. „In nahezu allen Lebensbereichen bietet die Digitalisierung die Chance auf Verbesserungen“, sagte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. „Der weit voran geschrittene Glasfaserausbau im Kreis Coesfeld und die noch auszubauende Infrastruktur im Mobilfunk ermöglichen es uns, über Angebote im Bereich eGovernment und der Wissensvermittlung an Schulen hinaus zu denken.“

Ziele und Prioritäten im Herbst 2019 definieren

Mobilität, Wirtschaft, Tourismus, Umweltschutz und Gesundheitsvorsorge sind die Themen zu denen der Arbeitskreis unter Federführung der Kreisentwicklung und der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld (wfc) zunächst einmal den Ist-Zustand ermitteln wird. In zwei weiteren Workshops im Herbst sollen die Ziele und Prioritäten definiert werden. Ab Frühjahr 2020 beginnt in kleineren Gruppen die Arbeit an der konkreten Ausgestaltung und Umsetzung der zentralen Handlungsfelder und anderen Themen.

Die Städte und Gemeinden stellen sich mit der Digitalisierungsstrategie gleich zwei Aufgaben: Sie verbessern beispielsweise durch digitale Aktenerfassung, elektronische Angebote für Bürger und einem vereinfachten Informationsaustausch zwischen Kreis und kreisangehörigen Kommunen den ureigenen Auftrag der Verwaltung. „Sie legen aber auch für jegliche Lebensbereiche darüber hinaus, die Rahmenbedingungen fest unter denen sich der digitale Wandel weiter entfalten kann – und mehr noch: Sie schaffen grundsätzliche Anreize für nutzbringende digitale Angebote, sind Ideengeber, Antreiber und Initiator“, so Dr. Christian Schulze Pellengahr. Ziel sei es auch, dass nicht jede Kommune einzeln ihre Ideen verfolgt, sondern auf den gemeinsamen Austausch und die interkommunale Zusammenarbeit setzt.

Übergreifende Plattformen und vernetzte Angebote für Bürger

Fachlich begleitet werden die Akteure bei diesem Prozess von Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Direktor des Forschungskollegs der Universität Siegen, Vorstand des Nationalen E-Government Kompetenzzentrums in Berlin sowie Mitglied des Beirats „Digitale Wirtschaft“ der NRW-Landesregierung. In einer ersten Phase begleitete er auch das Projekt „Digitale Modellkommunen NRW“ im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums. „Die Digitalisierung ermöglicht es, von den individuellen Wünschen des Kunden oder Bürgers aus zu denken – und ihm übergreifende Plattformen und vernetzte Angebote zur Verfügung zu stellen“, erklärte Niehaves. Integrierte Mobilitäts-Angebote, die alle Möglichkeiten von A nach B zu kommen, zusammenführen oder Verkehrssysteme, die über Sensorik erkennen, wo ein Parkplatz frei ist, sind da nur zwei Beispiele. „Wir haben den Hang dazu, die kurzfristige Wirkung von Megatrends wie der Digitalisierung zu überschätzen und die langfristigen Potenziale zu unterschätzen“, sagte Niehaves. „Die Digitalisierungsstrategie, die im Zuge des kreisweiten Projekts entwickelt wird, soll eben genau auch langfristige Erfolge erzielen.“