Mit Offenheit zur erfolgreichen Kooperation

Workshop beleuchtet den „Clash of Cultures“ zwischen  Startups und Mittelstand

„Chaotisch“ und „unzuverlässig“ auf der einen, „Tempobremse“ und „schwerfällig“ auf der anderen Seite: Vorurteile zwischen Startups und mittelständischen Unternehmen gibt es viele. Dass es tatsächlich nicht zum „Clash of Cultures“ kommen muss, zeigte nun ein Workshop am vergangenen Mittwoch (27. März 2019). Rund 50 Teilnehmer waren der Einladung des Projektes „start.connect“ in den Hub:Satelliten in Gescher gefolgt, um mehr über die Möglichkeit der Ko-operationsbildung zu erfahren und mit dem Ziel der digitalen Transformation dadurch zu begegnen.

„Von einer Kooperation können beide Seiten profitieren“, zeigte sich Vincent Delke in seinem Eingangsvortrag überzeugt. Der Doktorand von der FH Münster zeigte anhand einer von ihm durchgeführten Studie, wie Unternehmen passende Startups aufspüren können. Und wie sich Kooperationen zwischen etablierten Unternehmen und Startups erfolgreich gestalten lassen. Trotz verschiedener Reibungspunkte gebe es durchaus Gemeinsamkeiten. Seine zentrale Botschaft lautete daher: „Startups können Innovationsbeschleuniger für Mittelständler sein, sie können bestehende Geschäftsmodelle hinterfragen und verändern.“ Dazu müsse es auf Seiten der Unternehmen aber einen Willen zur Veränderung geben. „Offenheit gegenüber neuen Impulsen von außen ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Kooperation. Dann profitieren beide Seiten von der Kooperation.“

Mareille Willmann bestätigte dies. Die Solo-Gründerin und Geschäftsführerin der Mühlenfeld GmbH hat sich mit der Entwicklung von regionalen Delikatessprodukten aus Zwiebeln 2015 selbstständig gemacht. Auf ihrem Weg hat Sie schon Erfahrungen mit potentiellen Kooperationspartnern sammeln können und arbeitet auf Vertriebs- und Produktionseben mit Unternehmen zusammen. Für alle Startups, die mit Mittelständlern kooperieren möchten, hat sie einen Tipp parat: „Behaltet Euer Herzblut. So wie ich potenziellen Kooperationspartnern Offenheit und Ehrlichkeit entgegenbringe, so erwarte ich das auch umgekehrt.“

Zum Schluss berichtete Inga Hagemann, kaufmännische und Vertriebsleitung der TKRZ – Tochtergesellschaft der Stadtwerke Emsdetten – von deren Fusion: „Es gibt tatsächlich ab und an einen „Clash“ bei uns, wenn unsere Nerds und Büro-kraten aufeinandertreffen. Das fängt an bei der morgendlichen Begrüßung, über Pizzageruch auf dem Flur bis hin zu den abweichenden Arbeitszeiten. Aber durch ein offenes aufeinander Zugehen, Toleranz und individuelle Teambuilding-Maßnahmen nähern wir uns mehr und mehr an. Das fordert beide Seiten heraus, letztendlich fördert das aber die Entwicklung beider.“

„start.connect“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Prozessmanag-ment und Digitale Transformation (IPD) der FH Münster, der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt und der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld. Es fördert die digitale Transformation speziell im ländlichen Raum des Münsterlandes durch die Vernetzung von Unternehmen mit Gründern und Startups.

Weitere Infos zu „start.connect“ unter www.start-connect.de.