Jahrestreffen des Unternehmerinnen-Netzwerks zeigt Potentiale des Einzelhandels in Havixbeck

Ihre Geschäfte heißen „Fräulein Wunder“, „das schöne Leben“ oder „Baby Fine“. Das Angebot haben die Inhaberinnen liebevoll ausgesucht oder selbst hergestellt. Mit ihren Ideen dahinter sind sie dem klassischen stationären Einzelhandel längst entwachsen. Und so bietet der Rundgang durch die Havixbecker Innenstadt, zu dem die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld für das Jahrestreffen des Unternehmerinnen-Netzwerks des Kreises eingeladen hatte, gleich doppelten Gesprächsstoff.

Kreative, aber tragfähige Konzepte

„Es sind tolle Beispiele für mutige Frauen, die mit kreativen, aber tragfähigen Konzepten den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben oder ein Unternehmen weiterführen“, sagte wfc-Beraterin Andrea Meyer am Donnerstagnachmittag. Denn auch die weiperfriseure, die in mittlerweile vierter Generation von Janina Weiper geleitet werden, gehörten zum kommunikativen Rundgang. „Der direkte Austausch von Unternehmerin zu Unternehmerin hat enormes Potential – und das möchten wir mit den regelmäßigen Treffen unterstützen“, so Andrea Meyer. Neue Teilnehmerinnen sind dabei stets willkommen – und wie am Donnerstag schnell integriert als die engagierten Havixbecker Unternehmerinnen von ihren Anfängen, Ideen und ihrem Geschäftsalltag berichteten.

Das Geschäft für Babykleidung und -accessoires von Rabea Schürmann ist gleichzeitig ihr Atelier. Wenn kein Kunde da ist, arbeitet sie die Bestellungen ab und näht neue Kleidungsstücke. Manon Nandika Weßels und ihr Mann Marlon betreiben in ihrem conceptstore „das schöne Leben“ gleichzeitig eine Agentur für Grafik- und Webdesign und verkaufen eigene Entwürfe auch im Laden. Genau wie die persönliche Beratung und das stimmige Modeangebot bei „Fräulein Wunder“ sowie die handwerkliche Qualität und das bewusst ruhige Ambiente bei den weiperfriseuren hat sich die Besonderheit dieser Läden herumgesprochen und die Kunden kommen vielfach von außerhalb nach Havixbeck.

 

Facebook und Instagram als zentrale Marketingwege

Aber das ist längst noch nicht alles, was über den klassischen Einzelhandel hinaus geht. In diesen Geschäften ist neue Ware zum Teil schon verkauft, bevor sie im Regal liegt. Mit den Fotos davon auf Facebook und Instagram kommen die Käufer, die sich teilweise per Mail oder Anruf die besten Stücke direkt reservieren lassen. Oder ein zufriedener Kunde postet sein Glück auf Pinterest – und die Menge der Anfragen nach kleinen Kaffeetütchen mit witzigen Sprüchen als Gastgeschenk für die Hochzeitgäste ist für Manon Nandika und Marlon Weßels kaum noch abzuarbeiten.

Social-Media-Marketing, Online-Shops und grundsätzlich die Chancen der Digitalisierung, aber auch der persönlichen Beratung und des persönliches Erlebnisses waren die Themen, bei denen sich nahezu alle der rund 30 Teilnehmerinnen in ihren Gesprächen beim Jahrestreffen des Unternehmerinnen-Netzwerks wiederfanden – unterstützt von einem Kurzvortrag von Martina Mähren (Moleco GmbH) zur erfolgreichen Nutzung von Instagram im Anschluss des Rundgangs.